
Wissenschaftliches Wunder!
Deutschlands heißeste Naturheilquelle in Bad Urach mit 61°C verdankt ihre Existenz Vulkanexplosionen vor 17 Millionen Jahren! Die damals entstandenen Störungszonen leiten auch heute noch Grundwasser in 770 Meter Tiefe.
Wenn du in den AlbThermen Bad Urach im 61°C heißen Thermalwasser entspannst, badest du im direkten Erbe vulkanischer Explosionen, die vor 17 Millionen Jahren die Schwäbische Alb erschütterten. Die Verbindung zwischen den urzeitlichen Vulkanen und den heutigen Heilquellen ist eine der faszinierendsten geologischen Geschichten Deutschlands. Über 350 Vulkanschlote durchbrachen damals die Erdkruste und schufen ein komplexes Netzwerk aus Rissen und Störungszonen, das bis heute das Fundament für die bedeutendsten Thermalquellen Baden-Württembergs bildet.
Mein neues Buch ist jetzt im Handel: Wunderschöner Schwarzwald – Die schönsten Ausflugsziele, Orte & Sehenswürdigkeiten, die Du unbedingt entdecken solltest!
Erlebe den Schwarzwald wie nie zuvor! 92 handverlesene Orte, Insider-Tipps und über 202 inspirierende Fotos warten darauf, entdeckt zu werden.
Auf Amazon ansehen Das macht diesen Schwarzwald-Reiseführer besonders:
- 92 einzigartige Ausflugsziele: Von der Wutachschlucht bis zu den Triberger Wasserfällen – entdecke Highlights und Geheimtipps.
- Über 202 inspirierende Fotos: Tauche schon beim Lesen in die Schönheit des Schwarzwalds ein.
- Shopping- und Genussmomente: Schwarzwälder Schinken, Kirschtorte, Souvenirs und vieles mehr.
- Insider-Tipps von Locals: Entdecke Orte, die abseits der typischen Touristenpfade liegen.
- Praktische Übersichtskarten: Für eine entspannte Reiseplanung.
- Top-Tipps: Für Familien, Regenwetter, Wellness und typisch Schwarzwälder Erlebnisse.
- Spezial: Highlights entlang der berühmten Schwarzwaldhochstraße.
- Einfach loslegen: Mit klaren Wegbeschreibungen, Adressen und Tipps zu Parkplätzen und öffentlichen Verkehrsmitteln.
Einen Blick ins Buch werfen auf Amazon >>
Idyllische Lage macht die Albtherme Bad Urach zum Naturerlebnis
Inhaltsverzeichnis
- Die vulkanischen Wurzeln der Heilquellen
- Wie entsteht Thermalwasser? Die Wissenschaft dahinter
- AlbThermen Bad Urach: Deutschlands heißeste Naturheilquelle
- Die Vielfalt vulkanisch entstandener Heilquellen
- Hydrogeologie: Wie Vulkanstrukturen Wasserwege schaffen
- Geothermische Anomalien: Warum hier besonders heiß?
- Mineralisation: Wie Vulkangesteine Heilwasser schaffen
- Moderne Thermalwasser-Nutzung: Von der Quelle zur Wellness
- Medizinische Wirkung: Was macht vulkanisches Thermalwasser besonders?
- Nachhaltigkeit: Vulkanisches Erbe verantwortlich nutzen
- Die Zukunft geothermaler Nutzung
- Wissenschaftliche Erforschung vulkanischer Thermalquellen
- Fazit: Ein 17 Millionen Jahre altes Geschenk
- Fakten und Besuchertipps
Die vulkanischen Wurzeln der Heilquellen
Die Geschichte der schwäbischen Thermalquellen beginnt im Miozän, vor 17 bis 11 Millionen Jahren, als gewaltige tektonische Kräfte die Erdkruste der Schwäbischen Alb durchbrachen. Die Kollision der afrikanischen mit der eurasischen Kontinentalplatte erzeugte enormen Druck, der sich in Form von Magmaaufstieg entlud. Doch anders als bei klassischen Vulkanen kam es hier zu einem besonderen Phänomen: phreatomagmatischen Explosionen.
Diese entstanden, wenn das aufsteigende Magma bei Temperaturen von über 1000°C auf die wasserführenden Schichten des Jura-Kalksteins traf. Das Grundwasser verdampfte explosionsartig und dehnte sich auf das 1000- bis 3000-fache seines ursprünglichen Volumens aus. Die dabei freigesetzten Energien sprengten kreisrunde Krater in die Landschaft und durchbrachen die Gesteinsschichten bis in große Tiefen.
Diese vulkanischen Ereignisse hinterließen ein komplexes System aus vertikalen Rissen, Störungszonen und durchlässigen Gesteinsformationen, das bis heute aktiv ist. Die damals entstandenen Strukturen fungieren nun als natürliche „Rohrleitungen“, durch die Grundwasser in große Tiefen gelangen, sich erwärmen und als Thermalwasser wieder an die Oberfläche gelangen kann.
Digitale Illustration im Stil alter Karten: Die Schwäbische Alb zur Zeit ihrer vulkanischen Aktivität
Wie entsteht Thermalwasser? Die Wissenschaft dahinter
Thermalwasser entsteht durch einen faszinierenden geologischen Prozess, der Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte dauert. Niederschlagswasser sickert zunächst an der Oberfläche durch Risse und Klüfte im Gestein in den Untergrund. Auf seinem Weg nach unten folgt es den Störungszonen und Schwächezonen, die durch die vulkanische Aktivität geschaffen wurden.
Die vulkanischen Strukturen der Schwäbischen Alb wirken dabei wie geologische „Aufzüge“, die das Wasser in Tiefen von 500 bis über 1000 Metern leiten. In diesen Tiefen herrschen aufgrund des geothermischen Gradienten deutlich höhere Temperaturen. Pro 100 Meter Tiefe steigt die Temperatur um etwa 3°C an. In 770 Metern Tiefe, aus der das Thermalwasser der AlbThermen Bad Urach gefördert wird, herrschen deshalb Temperaturen von über 60°C.
Idyllische Lage macht die Albtherme Bad Urach zum Naturerlebnis
Während des langen Weges durch das Gestein löst das Wasser wertvolle Mineralien und Spurenelemente aus den umgebenden Gesteinsschichten. Je nach geologischem Untergrund entstehen so unterschiedliche Thermalwasser-Typen mit spezifischen Heilwirkungen. Die vulkanischen Gesteine der Schwäbischen Alb sind besonders reich an Mineralien wie Natrium, Chlorid, Hydrogencarbonat und Fluorid, die dem Thermalwasser ihre therapeutischen Eigenschaften verleihen.
AlbThermen Bad Urach: Deutschlands heißeste Naturheilquelle
Die AlbThermen Bad Urach sind das Kronjuwel unter den vulkanisch entstandenen Heilquellen der Schwäbischen Alb. Täglich werden hier eine Million Liter 61°C heißes Thermalwasser aus 770 Metern Tiefe gefördert – das heißeste natürliche Thermalwasser Baden-Württembergs. Diese außergewöhnliche Temperatur ist ein direktes Ergebnis der vulkanischen Vorgeschichte der Region.
Die Thermalquelle von Bad Urach liegt genau im Zentrum des Urach-Kirchheimer Vulkangebiets, wo die Dichte der Vulkanschlote besonders hoch ist. Die zahlreichen Durchbruchsstellen schufen ein komplexes Netzwerk aus Rissen und Spalten, das dem Grundwasser optimale Bedingungen für den Abstieg in große Tiefen bietet. Die vulkanischen Basalttuffe wirken zusätzlich als wasserstauende Schichten, die das Wasser in bestimmte Tiefen lenken und dort „gefangen“ halten.
Perfekte Erholung im stilvollen Ambiente der Albtherme Bad Urach
Das Thermalwasser der AlbThermen hat eine Mineralisation von 1.400 mg/l und enthält besonders hohe Konzentrationen von Natrium-Chlorid sowie Hydrogencarbonat. Diese Zusammensetzung entsteht durch die Interaktion des Wassers mit den vulkanischen Gesteinen und den Jura-Kalksteinen während der jahrzehntelangen Zirkulation im Untergrund. Die gelösten Mineralien verleihen dem Wasser nicht nur seine therapeutischen Eigenschaften, sondern auch den charakteristischen Geschmack und Geruch.
Ausflugsziele & Ausflüge
Hier findest du die meiner Meinung nach schönsten Ausflugsziele auf der Schwäbischen Alb. An allen Orten bin ich selber mehrfach gewesen. Die Schwäbische Alb bietet einige Sehenswürdigkeiten, die du unbedingt entdecken solltest. Wir sehen uns – auf der wunderschönen Schwäbischen Alb.
Die Vielfalt vulkanisch entstandener Heilquellen
Die vulkanische Aktivität vor 17 Millionen Jahren schuf nicht nur eine Thermalquelle, sondern ein ganzes Netzwerk heilender Wässer quer über die Schwäbische Alb. Jede Quelle hat dabei ihre eigenen Charakteristika, die von der spezifischen geologischen Situation und den durchlaufenen Gesteinsschichten abhängen.
Die Panorama Therme Beuren nutzt seit 1971 zwei eigene Thermalquellen, die aus 381 Metern Tiefe gefördert werden. Das 32°C warme, schwach mineralisierte Thermalwasser ist besonders hautfreundlich und entsteht durch die Zirkulation entlang vulkanischer Störungszonen in geringerer Tiefe. Die moderateren Temperaturen zeigen, dass nicht alle vulkanisch beeinflussten Quellen die gleichen extremen Bedingungen erreichen wie in Bad Urach.
Besonders faszinierend ist die Vinzenz Therme Bad Ditzenbach mit ihrer deutschlandweit einmaligen Besonderheit: Das Thermalwasser ist natürlich mit Kohlensäure angereichert und sprudelt wie Mineralwasser. Diese Eigenschaft entsteht durch vulkanische Kohlendioxid-Ausgasungen in der Tiefe, ein direktes Erbe der magmatischen Aktivität. Die CO2-Ausgasungen zeigen, dass die vulkanischen Systeme noch heute geologisch aktiv sind, auch wenn keine Eruptionen mehr stattfinden.
Hydrogeologie: Wie Vulkanstrukturen Wasserwege schaffen
Die hydrogeologischen Verhältnisse der Schwäbischen Alb sind eng mit der vulkanischen Vergangenheit verknüpft. Die Vulkanschlote und ihre Umgebung schufen ein komplexes System aus wasserleitenden und wasserstauenden Schichten, das bis heute die Grundwasserzirkulation beeinflusst.
Die basaltischen Schlotfüllungen wirken als wasserstauende Barrieren, die das Grundwasser in bestimmte Fließrichtungen lenken. Gleichzeitig schufen die explosiven Eruptionen Risssysteme und Störungszonen, die als bevorzugte Wasserwege dienen. Diese „hydrogeologischen Autobahnen“ ermöglichen es dem Grundwasser, ungewöhnlich große Tiefen zu erreichen und dabei optimale Erwärmung und Mineralisierung zu erfahren.
Ganzjähriger Badespaß in der Albtherme Bad Urach garantiert
Besonders interessant ist die räumliche Verteilung der Thermalquellen: Sie folgen deutlich den vulkanischen Strukturen und Störungszonen. Von Bad Urach über Beuren, Bad Boll, Bad Ditzenbach bis hin zu Bad Überkingen und Aalen bilden die Thermalstandorte eine Kette, die den vulkanischen Einflussbereich nachzeichnet. Diese Korrelation beweist den direkten Zusammenhang zwischen vulkanischer Aktivität und heutiger Thermalwasserförderung.
Idyllischer Tümpel im Schopflocher Moor bei Sonnenuntergang
Geothermische Anomalien: Warum hier besonders heiß?
Die außergewöhnlich hohen Temperaturen der schwäbischen Thermalquellen sind nicht nur durch die Tiefe erklärbar. Geothermische Messungen zeigen, dass in der Region des ehemaligen Vulkangebiets deutlich höhere Temperaturen herrschen als in vergleichbaren Tiefen anderer Gebiete. Diese „geothermischen Anomalien“ sind ein direktes Erbe der vulkanischen Aktivität.
Die vulkanischen Gesteine besitzen andere thermische Eigenschaften als die umgebenden Jura-Sedimente. Basaltische Gesteine leiten Wärme besser und speichern sie länger. Zusätzlich könnten tief liegende magmatische Intrusionen – Magmakörper, die nie die Oberfläche erreichten – noch heute als Wärmequellen wirken. Moderne geophysikalische Untersuchungen deuten darauf hin, dass in 3-5 Kilometern Tiefe noch immer magmatische Körper existieren, die eine erhöhte Wärmestrahlung abgeben.
Diese Wärmeanomalie erklärt, warum das Thermalwasser in Bad Urach mit 61°C deutlich heißer ist, als der normale geothermische Gradient erwarten ließe. In 770 Metern Tiefe sollten normalerweise etwa 35-40°C herrschen, tatsächlich sind es aber über 60°C. Diese zusätzlichen 20°C stammen aus der erhöhten geothermischen Aktivität im Vulkangebiet.
Das Rossfeld bietet Wanderern spektakuläre Ausblicke ins Tal
Mineralisation: Wie Vulkangesteine Heilwasser schaffen
Die therapeutische Wirkung der schwäbischen Thermalquellen beruht wesentlich auf ihrer spezifischen Mineralzusammensetzung, die durch die Interaktion mit vulkanischen Gesteinen entsteht. Während seines jahrzehntelangen Weges durch den Untergrund löst das Thermalwasser verschiedene Mineralien aus den durchlaufenen Gesteinsschichten.
Vulkanische Basalte und Tuffe sind besonders reich an Mineralien wie Natrium, Kalium, Magnesium und Eisen. Die langsame Zirkulation des Wassers entlang der vulkanischen Strukturen führt zu einer intensiven Wasser-Gestein-Interaktion. Je länger der Kontakt und je höher die Temperatur, desto mehr Mineralien gehen in Lösung.
Das Thermalwasser der AlbThermen Bad Urach zeigt exemplarisch diese vulkanische „Signatur“: Hohe Natrium-Chlorid-Gehalte stammen aus der Interaktion mit basaltischen Gesteinen, während die Hydrogencarbonat-Anteile durch die Lösung von Kalksteinen entstehen. Diese Kombination aus vulkanischen und sedimentären Einflüssen schafft ein Heilwasser mit einzigartigen Eigenschaften.
Digitale Visualisierung: Fossile Blätter und Amphibien aus dem ehemaligen Süßwassersee des Randecker Maar
Moderne Thermalwasser-Nutzung: Von der Quelle zur Wellness
Die Nutzung der vulkanisch entstandenen Heilquellen hat sich über die Jahrhunderte dramatisch entwickelt. Schon die Römer erkannten die heilende Wirkung warmer Quellen und errichteten erste Bäder. Die moderne Thermalwasser-Nutzung kombiniert heute traditionelle Balneologie mit modernster Fördertechnik und Wellness-Konzepten.
Die AlbThermen Bad Urach wurden 1983 eröffnet und nutzen modernste Fördertechnik, um das kostbare Thermalwasser schonend aus der Tiefe zu holen. Eine leistungsstarke Tiefbrunnen-Pumpe fördert täglich eine Million Liter aus 770 Metern Tiefe. Das Wasser wird dabei in einem geschlossenen System geleitet, um Temperatur- und Qualitätsverluste zu vermeiden.
Wanderungen
Hier findest du meine Wanderungen auf der schwäbischen Alb mit genauer Streckenbeschreibung, Fotos und teilweise auch Videos. Natürlich auch eine Karte der Anfahrt.
Die sechs Innen- und Außenbecken der AlbThermen nutzen verschiedene Temperaturbereiche von 32 bis 38°C, um unterschiedliche therapeutische Effekte zu erzielen. Das heiße Quellwasser wird dabei gezielt abgekühlt und mit normalem Wasser gemischt, um optimale Badetemperaturen zu erreichen. Die 3.000 Quadratmeter große Saunalandschaft nutzt die natürliche Wärme für energieeffiziente Beheizung.
Medizinische Wirkung: Was macht vulkanisches Thermalwasser besonders?
Die medizinische Wirkung von Thermalwasser beruht auf mehreren Faktoren: der Wärme, dem hydrostatischen Druck und vor allem den gelösten Mineralien. Vulkanisch beeinflusste Thermalwässer haben dabei oft besondere therapeutische Eigenschaften, die sich aus ihrer spezifischen Entstehung ergeben.
Die hohen Temperaturen des Bad Uracher Thermalwassers fördern die Durchblutung und entspannen die Muskulatur besonders intensiv. Der hohe Natriumchlorid-Gehalt wirkt entzündungshemmend und hautregenerierend. Die vulkanischen Spurenelemente wie Fluor unterstützen den Knochenstoffwechsel und die Zahnhärtung.
Besonders interessant ist die Wirkung der natürlichen Kohlensäure in Thermalwässern wie in Bad Ditzenbach. Das CO2 wird über die Haut aufgenommen und erweitert die Blutgefäße, was zu einer verbesserten Durchblutung führt. Diese „Kohlensäurebäder“ sind besonders bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Durchblutungsstörungen therapeutisch wertvoll.
Nachhaltigkeit: Vulkanisches Erbe verantwortlich nutzen
Die Thermalquellen der Schwäbischen Alb sind ein kostbares geologisches Erbe, das nachhaltig genutzt werden muss. Die vulkanischen Wasserwege haben sich über Millionen von Jahren entwickelt und dürfen nicht übernutzt werden. Moderne Thermalwasser-Bewirtschaftung berücksichtigt deshalb die natürlichen Förderkapazitäten und Regenerationszyklen.
Die AlbThermen Bad Urach fördern täglich eine Million Liter Thermalwasser – eine Menge, die sich über Jahrzehnte als nachhaltig erwiesen hat. Regelmäßige hydrogeologische Untersuchungen überwachen den Wasserspiegel und die Temperatur in der Tiefe, um Übernutzung zu vermeiden. Das geförderte Wasser wird vollständig genutzt und nicht ungenutzt abgeleitet.
Innovative Ansätze wie Wärmerückgewinnung und Kaskadennutzung maximieren den Nutzen des kostbaren Thermalwassers. Das heiße Wasser erwärmt zunächst die Badebecken, die Abwärme wird dann für die Raumheizung und Warmwasserversorgung genutzt. So wird das vulkanische Erbe optimal und ressourcenschonend verwendet.
Die Zukunft geothermaler Nutzung
Die vulkanischen Strukturen der Schwäbischen Alb bieten nicht nur therapeutisches Potenzial, sondern auch interessante Möglichkeiten für die geothermale Energiegewinnung. Die erhöhten Temperaturen in der Tiefe und die guten Wasserwegsamkeiten könnten zukünftig auch für die Stromerzeugung und Fernwärme genutzt werden.
Pilotprojekte erforschen bereits, ob die vulkanisch beeinflussten Gebiete für geothermale Kraftwerke geeignet sind. Die Herausforderung liegt darin, die Energiegewinnung mit dem Schutz der bestehenden Thermalquellen zu vereinbaren. Moderne Geothermieanlagen könnten das heiße Tiefenwasser nutzen, ohne die oberflächennahen Thermalquellen zu beeinträchtigen.
Auch für die Balneologie eröffnen sich neue Perspektiven: Präzise Temperatursteuerung, optimierte Mineralstoffgehalte und innovative Anwendungsformen könnten die therapeutischen Möglichkeiten vulkanischer Thermalwässer weiter verbessern. Die 17 Millionen Jahre alte vulkanische Grundlage bleibt dabei die unverzichtbare Basis für alle modernen Entwicklungen.
Wissenschaftliche Erforschung vulkanischer Thermalquellen
Die Thermalquellen der Schwäbischen Alb sind nicht nur touristische Attraktionen, sondern auch wichtige Forschungsobjekte. Geologen, Hydrogeologen und Balneologen erforschen kontinuierlich die Zusammenhänge zwischen vulkanischer Vergangenheit und heutiger Thermalwasserqualität.
Moderne Isotopen-Analysen können das Alter des Thermalwassers bestimmen und zeigen, dass manche Wässer 50-100 Jahre unterwegs waren, bevor sie die Thermalquellen erreichten. Geochemische Untersuchungen verfolgen den Weg des Wassers durch verschiedene Gesteinsschichten und können präzise bestimmen, welche Mineralien aus welchen vulkanischen oder sedimentären Einheiten stammen.
Geophysikalische Messungen mit Seismik und Gravimetrie kartieren die unterirdischen vulkanischen Strukturen und helfen, neue Thermalwasservorkommen zu entdecken. Diese Forschungen sind nicht nur wissenschaftlich interessant, sondern haben auch praktische Bedeutung für die nachhaltige Nutzung der Heilquellen und die Entwicklung neuer Thermalstandorte.
Die Meerestier-Sammlung im Urwelt-Museum Hauff ist weltberühmt
Fazit: Ein 17 Millionen Jahre altes Geschenk
Die Thermalquellen der Schwäbischen Alb sind ein außergewöhnliches Beispiel dafür, wie geologische Ereignisse aus der fernen Vergangenheit bis heute unser Leben bereichern. Die vulkanischen Explosionen vor 17 Millionen Jahren schufen nicht nur spektakuläre Landschaften, sondern auch die Grundlage für Deutschlands bedeutendste Heilquellen.
Von der phreatomagmatischen Explosion bis zum entspannenden Bad in 61°C heißem Thermalwasser ist es ein faszinierender Weg, der Geologie, Hydrologie und Medizin miteinander verbindet. Die AlbThermen Bad Urach und die anderen vulkanisch entstandenen Heilquellen der Region sind lebende Zeugen dieser außergewöhnlichen geologischen Geschichte.
Wenn du das nächste Mal in einer schwäbischen Therme entspannst, denkst du vielleicht an die gewaltigen Kräfte, die vor Millionen von Jahren diese heilenden Wässer ermöglichten. Die Vulkane der Schwäbischen Alb sind längst erloschen, aber ihr wertvollstes Erbe sprudelt noch heute aus der Tiefe der Erde – eine direkte Verbindung zwischen der feurigen Vergangenheit und dem entspannenden Gegenwart.
Die Verbindung von Vulkanen zu Thermen zeigt exemplarisch, wie Naturkräfte über geologische Zeiträume hinweg wirken und uns heute Gesundheit und Entspannung schenken. Es ist ein Geschenk der Erdgeschichte, das wir mit Respekt und Nachhaltigkeit für kommende Generationen bewahren sollten.
Fakten und Besuchertipps
AlbThermen Bad Urach
Adresse: Immanuel-Kant-Straße 29, 72574 Bad Urach
Anfahrt: Über B28 oder B465, Parkplätze direkt am Thermengebäude (kostenpflichtig)
Öffentlich: Ermstal-Bahn bis Bad Urach, dann ca. 10 Minuten Fußweg oder Buslinie 108 bis Haltestelle Thermalbad
Öffnungszeiten: Täglich 9–22 Uhr, Saunalandschaft ab 10 Uhr
Eintritt: Aktuelle Preise auf der Webseite
Webseite: www.albthermen.de
Google Maps: AlbThermen auf Google Maps
Insider-Tipp: Das Außenbecken bei Sonnenuntergang mit Blick auf die Burg Hohenurach ist unvergesslich. Handtuchverleih ist möglich.
Panorama Therme Beuren
Adresse: Am Thermalbad 5, 72660 Beuren
Anfahrt: Über B312, kostenlose Parkplätze direkt an der Therme
Öffentlich: Buslinie 177 bis Haltestelle Beuren Thermalbad
Öffnungszeiten: Täglich 9–22 Uhr, Sauna werktags ab 11 Uhr, am Wochenende ab 10 Uhr
Eintritt: Aktuelle Preise auf der Webseite (z. B. Tagestarif Therme ab 26,50 €)
Webseite: www.panorama-therme.de
Google Maps: Panorama Therme auf Google Maps
Insider-Tipp: Der Blick auf die Burg Hohenneuffen bei Sonnenuntergang aus dem warmen Wasser ist magisch – unbedingt ausprobieren.
Vinzenz Therme Bad Ditzenbach
Adresse: Kurhausstraße 18, 73342 Bad Ditzenbach
Anfahrt: Über A8 Ausfahrt Mühlhausen, dann B466 Richtung Bad Ditzenbach
Öffentlich: Busverbindung von Göppingen
Öffnungszeiten: Täglich 9–21 Uhr
Eintritt: Aktuelle Preise auf der Webseite (z. B. 4 Stunden ab 25 €)
Google Maps: Vinzenz Therme auf Google Maps
Insider-Tipp: Das kohlensäurehaltige Thermalwasser prickelt angenehm auf der Haut – wie ein Bad in flüssigem Mineralwasser.
Limes-Thermen Aalen
Adresse: Osterbucher Platz 3, 73431 Aalen
Anfahrt: Über A7 Ausfahrt Aalen/Westhausen, zentrale Lage mit Parkplätzen direkt an der Therme
Öffentlich: Stadtbus bis Haltestelle Limes-Thermen
Öffnungszeiten:
– Mo–Do: 8:30–21 Uhr
– Fr: 8:30–22 Uhr
– Sa, So & Feiertage: 9–21 Uhr
Eintritt: Aktuelle Preise auf der Webseite (z. B. 2 Std. ab 10,80 €, 4 Std. ab 20,50 €)
Webseite: www.limes-thermen.de
Google Maps: Limes-Thermen auf Google Maps
Insider-Tipp: Das sanfte Eiszeit-Thermalwasser aus 650 m Tiefe fühlt sich besonders weich an. Und für aktive Schwimmer gibt’s ein großes Sportbecken.