
Wusstest du schon?
Vor 17 Millionen Jahren war die Schwäbische Alb ein brodelndes Vulkangebiet mit über 350 aktiven Schloten! Heute kannst du diese feurige Vergangenheit bei spektakulären Wanderungen und entspannenden Thermenbesuchen hautnah erleben.
Die Schwäbische Alb verbirgt ein faszinierendes Geheimnis: Wo heute idyllische Hügel und heilende Thermalquellen locken, spuckten vor Millionen von Jahren gewaltige Vulkane Feuer und Asche. Das Vulkanland rund um Bad Urach und Kirchheim an der Teck ist heute ein einzigartiges Naturerlebnis, das erdgeschichtliche Faszination mit modernem Wellness-Tourismus verbindet. Über 6 Millionen Jahre lang prägten vulkanische Aktivitäten die Landschaft und hinterließen ein geologisches Erbe von Weltrang.
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Inhaltsverzeichnis
- Die feurige Vergangenheit der Schwäbischen Alb
- Das Randecker Maar – Kronjuwel des Vulkanlands
- Schopflocher Moor – Einzigartiges Hochmoor der Alb
- Vulkanberge im Albvorland – Geologische Zeitzeugen
- Heilende Thermalquellen – Vulkanisches Erbe unter der Erde
- Restaurant-Tipps im Vulkanland
- Fossilien und Erdgeschichte entdecken
- Panoramablicke über das Vulkanland
- Geologische Besonderheiten und Vulkangesteine
- Aktivitäten rund ums Jahr
- Anreise und Mobilität
- Fazit: Ein geologisches Wunderland erleben
- Fakten und Besuchertipps
Die feurige Vergangenheit der Schwäbischen Alb
Vor etwa 17 bis 11 Millionen Jahren, im Erdzeitalter des Miozäns, war die Region zwischen Bad Urach und Kirchheim unter Teck alles andere als die ruhige Kulturlandschaft von heute. Über 350 Vulkane prägten damals das Landschaftsbild der mittleren Schwäbischen Alb. Das Vulkangebiet erstreckte sich über einen Durchmesser von etwa 56 Kilometern und umfasste sowohl die Albhochfläche als auch das nördliche Vorland.
Das Magma stieg durch die zerklüftete Erdkruste nach oben und traf kurz unter der Erdoberfläche auf Grundwasser. Die Folge: gewaltige Wasserdampfexplosionen, die riesige Sprengkessel in die Landschaft rissen. Diese phreatomagmatischen Explosionen entstanden durch den direkten Kontakt zwischen über 1000°C heißem Magma und kaltem Grundwasser. Die enormen Druckwellen sprengten kreisrunde Krater von bis zu 1,5 Kilometern Durchmesser in das Gestein.
Während der aktiven Vulkanzeit herrschte hier ein subtropisches Klima mit Durchschnittstemperaturen, die etwa 7°C höher lagen als heute. Immergrüne Laubwälder mit Magnolien, Lorbeergewächsen, Palmen und sogar Mammutbäumen prägten die Landschaft. Dieses warme Klima begünstigte eine außergewöhnlich vielfältige Flora und Fauna, deren fossile Überreste heute noch in den Sedimenten der ehemaligen Maarseen gefunden werden.
Digitale Visualisierung: Fossile Schätze zeugen vom subtropischen Klima zur Vulkanzeit
Diese sogenannten Maare füllten sich nach den Explosionen mit Wasser und bildeten große Süßwasserseen auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb. Nach ihrer allmählichen Verlandung hinterließen sie feingeschichtete Kalke mit wunderschön erhaltenen Fossilien – Blüten und Blätter subtropischer Pflanzen, vollständige Skelette von Fröschen und Salamandern, Libellen mit noch erkennbaren Flügelstrukturen und sogar Reste von Säugetieren wie kleinen Hirschen und Nagetieren aus einer Zeit, als hier ein völlig anderes Ökosystem existierte.
Das Randecker Maar – Kronjuwel des Vulkanlands
Das bekannteste und größte Zeugnis dieser vulkanischen Vergangenheit ist das Randecker Maar bei Ochsenwang. Mit einem Durchmesser von etwa 1,2 Kilometern und einer ursprünglichen Tiefe von über 150 Metern war es der größte Vulkansee der Region. Das heutige Naturschutzgebiet „Randecker Maar mit Zipfelbachschlucht“ umfasst 91 Hektar und beherbergt nicht nur eine einzigartige Flora mit über 600 Pflanzenarten, sondern ist auch ein international bedeutender Rastplatz für Zugvögel.
Das Randecker Maar – eines der beliebtesten Ausflugsziele der Schwäbischen Alb
Ein gut ausgebauter 5,3 Kilometer langer Rundwanderweg führt dich durch das Maar und bietet verschiedene geologische Aufschlüsse, wo du die vulkanischen Gesteine noch heute betrachten kannst. Vulkanische Tuffe, Basaltblöcke und Schlacken erzählen die Geschichte der gewaltigen Explosionen. Der Weg führt vorbei an seltenen Orchideen, Trollblumen und der für Kalkböden typischen Flora. Vom Salzmannstein, einem markanten Felsen am Ostrand des Maars, genießt du einen spektakulären Panoramablick auf die „Drei Kaiserberge“ – Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen – sowie bei klarer Sicht bis zu den Alpen.
Vulkanische Felsbrocken erzählen die Geschichte der feurigen Vergangenheit
Besonders faszinierend ist die Forschungsstation für Vogelzug, die seit 1970 den Vogelzug über das Randecker Maar dokumentiert. Von August bis Oktober ziehen hier jährlich über 100.000 Vögel durch – Rotmilane, Mäusebussarde, Wespenbussarde und in manchen Jahren sogar seltene Arten wie Fischadler oder Schreiadler. Die günstige Lage des Maars an einer natürlichen Zugroute macht es zu einem der bedeutendsten Vogelbeobachtungsplätze Deutschlands. Beobachtungshütten und Informationstafeln erleichtern das Vogel-Watching für Besucher.
Ausflugsziele & Ausflüge
Hier findest du die meiner Meinung nach schönsten Ausflugsziele auf der Schwäbischen Alb. An allen Orten bin ich selber mehrfach gewesen. Die Schwäbische Alb bietet einige Sehenswürdigkeiten, die du unbedingt entdecken solltest. Wir sehen uns – auf der wunderschönen Schwäbischen Alb.
Schopflocher Moor – Einzigartiges Hochmoor der Alb
Besonders eindrucksvoll dokumentiert das Schopflocher Torfmoor bei Lenningen die komplette Entwicklungsgeschichte eines vulkanischen Sprengkessels. Vor etwa 17 Millionen Jahren entstand hier durch eine phreatomagmatische Explosion ein kreisrunder Krater von etwa 500 Metern Durchmesser. Dieser füllte sich mit Wasser und bildete einen klaren Süßwassersee. Im Laufe von Jahrmillionen verlandete der See allmählich durch Sedimentablagerungen.

Das Besondere: Auf der wasserstauenden Tonschicht des verwitterten Vulkanschlots bildete sich schließlich ein Hochmoor – das einzige natürliche Hochmoor auf der sonst wasserarmen Schwäbischen Alb. Hochmoore sind extrem seltene Ökosysteme, die nur durch Regenwasser gespeist werden und dadurch sehr nährstoffarm sind. Diese extremen Bedingungen haben zur Entwicklung hochspezialisierter Pflanzengemeinschaften geführt.
Der Holzsteg führt sicher durch die mystische Moorlandschaft
Ein 500 Meter langer Bohlenweg führt dich sicher durch diese fragile Moorlandschaft, ohne das empfindliche Ökosystem zu belasten. Hier wachsen seltene Pflanzen wie Trollblumen, verschiedene Wollgras-Arten, Lungenenzian und sogar fleischfressende Pflanzen wie der Rundblättrige Sonnentau, der sich von kleinen Insekten ernährt. Die charakteristischen Torfmoose können das 20-fache ihres Eigengewichts an Wasser speichern und schaffen so das typische schwammige Moorsubstrat.
Romantische Stimmung am Abend im einzigen Hochmoor der Schwäbischen Alb
Das benachbarte Naturschutzzentrum Schopflocher Alb (Vogelloch 1, 73252 Lenningen) ist ein modernes Umweltbildungszentrum mit einer interaktiven Ausstellung zur Vulkangeschichte und Moorökologie. Hier erfährst du alles über die Entstehung der Vulkane, die Fossilfunde und die heutige Artenvielfalt. Regelmäßige Führungen mit Geologen und Biologen vermitteln spannendes Hintergrundwissen. Besonders für Familien gibt es spezielle Programme mit Moorforschertagen und geologischen Entdeckungstouren.
Naturerlebnis pur auf den schönen Holzstegen durch das Moor
Vulkanberge im Albvorland – Geologische Zeitzeugen
Im Albvorland treten die ehemaligen Vulkanschlote heute als markante kegelförmige Berge in Erscheinung. Die Schlotfüllungen aus hartem Basaltgestein und vulkanischen Tuffen sind verwitterungsbeständiger als die umgebenden Sedimentschichten aus Jura-Kalkstein und ragen deshalb als charakteristische Kegel aus der Landschaft heraus. Diese „Härtlinge“ sind lebende Lehrbücher der Geologie und bieten gleichzeitig fantastische Wandererlebnisse.
Die Limburg bei Weilheim unter Teck
Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist die Limburg bei Weilheim unter Teck. Der 597 Meter hohe Berg ist der Rest eines gewaltigen Vulkanschlots, dessen ursprüngliche Höhe wahrscheinlich weit über 700 Meter betrug. Millionen Jahre der Erosion haben den weicheren Mantel abgetragen und den harten Basaltkern freigelegt. Der Berg bietet heute nicht nur ein geologisches Highlight, sondern auch ein beliebtes Wanderziel mit fantastischen Ausblicken über das gesamte Albvorland bis hin zum Schwarzwald (Mehr zum Schwarzwald auf meiner Website www.Wunderschoener-Schwarzwald.de).
Die majestätische Limburg – ein echter schwäbischer Vulkanberg
Ein geologischer Lehrpfad führt in Serpentinen auf den Gipfel und erklärt an 12 Stationen anschaulich die vulkanische Entstehung des Berges. Du siehst typische Basaltsäulen, vulkanische Bomben und verschiedene Tuffgesteine. An klaren Tagen reicht der Blick vom Gipfel bis zu den Alpen. Die Burgruine auf dem Gipfel stammt aus dem 11. Jahrhundert und war einst Stammsitz der Herzöge von Teck. Ein kleines Museum in der Gaststätte am Fuß des Berges informiert über die Geschichte von Burg und Vulkan.
Der geologische Lehrpfad macht die Vulkangeschichte erlebbar
Der Jusi – Wanderung auf einen erloschenen Vulkan
Der Jusi bei Kohlberg ist mit 673 Metern Höhe einer der markantesten Vulkanberge der Region. Sein Name stammt wahrscheinlich vom alemannischen „Iuse“ für „Höhe“ oder „Berg“. Der steile Kegel ragt 190 Meter aus der Umgebung heraus und bietet eine der spektakulärsten Wanderungen im Vulkanland. Der Aufstieg vom Wanderparkplatz Kohlberg ist anspruchsvoll, aber die Aussicht vom Gipfel belohnt jeden Schweißtropfen.

Auf dem Jusi findest du den größten freigelegten Vulkanschlot der Region. Die deutlich sichtbaren Basaltsäulen entstanden durch die langsame Abkühlung des Magmas im Schlot. Diese charakteristischen sechseckigen Säulen sind typisch für Basaltgesteine und entstehen durch Schrumpfungsrisse beim Erkaltungsprozess. Die Schutzhütte auf dem Gipfel bietet nicht nur einen windgeschützten Rastplatz, sondern auch einen 360-Grad-Rundblick über das gesamte Vulkanland.

Weitere bedeutende Vulkanberge
Der Turmberg bei Bad Boll (640m) ist ein weiterer imposanter Vulkanschlot mit einem gut erhaltenen Basaltkegel. Eine Wanderung auf den Gipfel führt durch verschiedene geologische Schichten und bietet Einblicke in 17 Millionen Jahre Erdgeschichte. Die Gasthäuser in Bad Boll nutzen das vulkanische Erbe: Hier entspringen warme Heilquellen, die bereits die Römer schätzten.
Die Sulzburg bei Oberlenningen ist ein kleinerer, aber geologisch sehr interessanter Vulkanberg. Hier findest du besonders schöne Beispiele vulkanischer Bomben – rundliche Gesteinsbrocken, die während der Eruption durch die Luft geschleudert und dabei geformt wurden. Der Engelberg und Spitzberg bei Beuren sind weitere sehenswerte Vulkanhügel, die du bei einer ausgedehnten Vulkanland-Tour besuchen kannst.
Der Georgenberg bei Reutlingen bietet eine perfekte Kombination aus Geologie und Kultur. Auf dem Vulkankegel thront die Georgenbergkirche, und der angrenzende Skulpturenpark verbindet Kunst mit Naturerlebnis. Auch der berühmte Metzinger Weinberg ist vulkanischen Ursprungs – die mineralreichen Vulkanböden verleihen den hier wachsenden Weinen eine besondere Note.
Wanderungen
Hier findest du meine Wanderungen auf der schwäbischen Alb mit genauer Streckenbeschreibung, Fotos und teilweise auch Videos. Natürlich auch eine Karte der Anfahrt.
Heilende Thermalquellen – Vulkanisches Erbe unter der Erde
Die zahlreichen Thermalquellen und kohlensäurehaltigen Mineralquellen der Region sind eine direkte Folgeerscheinung der vulkanischen Aktivität. Die tiefen Störungszonen und Risse, die durch die vulkanischen Aktivitäten entstanden, ermöglichen es dem Grundwasser, in große Tiefen zu gelangen und sich dabei zu erwärmen. Auf dem Weg nach oben löst das Wasser wertvolle Mineralien aus dem Gestein und bringt sie als natürliche Heilmittel an die Oberfläche.
AlbThermen Bad Urach – Deutschlands heißeste Naturheilquelle
Die AlbThermen Bad Urach sind das Kronjuwel unter den vulkanischen Heilquellen. Täglich werden hier eine Million Liter 61°C heißes Thermalwasser aus 770 Metern Tiefe gefördert – das heißeste natürliche Thermalwasser Baden-Württembergs. Das Wasser hat eine Mineralisation von 1.400 mg/l und enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Natrium, Chlorid, Hydrogencarbonat und Fluorid.
Idyllische Lage macht die AlbThermen zum perfekten Naturerlebnis
Das moderne Thermenbad wurde 1983 eröffnet und seitdem kontinuierlich erweitert. Heute umfasst die Anlage sechs Innen- und Außenbecken mit Temperaturen zwischen 32 und 38°C. Das Herzstück ist das große Außenbecken mit direktem Blick auf die mittelalterliche Burg Hohenurach. Besonders beeindruckend ist das Thermalwasser bei Nacht, wenn das beleuchtete Becken mystisch dampft und die Burg wie eine Märchenburg über dem Tal thront.
Stilvolles Ambiente für perfekte Erholung in den AlbThermen
Die 3.000 Quadratmeter große Saunalandschaft zählt zu den schönsten in Baden-Württemberg. Sieben verschiedene Saunen und Dampfbäder, darunter eine Panorama-Sauna mit Blick ins Ermstal, bieten Entspannung auf höchstem Niveau. Das „Salzstollen“ genannte Solebad simuliert das Mikroklima einer Salzgrotte und ist besonders wohltuend für die Atemwege. Ein großzügiger Ruhebereich mit beheizten Liegen und ein Saunagarten mit Naturbadeteich komplettieren das Wellness-Angebot.
Ganzjähriger Badespaß in der AlbTherme Bad Urach garantiert
Panorama Therme Beuren – Wellness mit Weitblick
Die Panorama Therme Beuren nutzt seit 1971 das vulkanische Erbe mit zwei eigenen Thermalquellen. Das 32°C warme, schwach mineralisierte Thermalwasser ist besonders hautfreundlich und wird aus 381 Metern Tiefe gefördert. Die 1.000 Quadratmeter Wasserfläche verteilt sich auf sieben thematisch gestaltete Becken, darunter eine beeindruckende Thermengrotte, die einer natürlichen Alb-Höhle nachempfunden ist.
Das Besondere an der Panorama Therme ist der spektakuläre Blick auf die Burg Hohenneuffen, einen der markantesten Berge der Schwäbischen Alb. Die großzügigen Glasfronten des modernen Thermenbaus öffnen den Blick in die vulkanische Landschaft. Ein Strömungskanal, Sprudelliegen und verschiedene Massagedüsen bieten vielfältige Entspannungsmöglichkeiten. Die angeschlossene Sauna-Wellness-Welt mit sechs Saunen und einem Gradierwerk für Sole-Inhalationen rundet das Angebot ab.
Weitere vulkanische Heilquellen
Die Vinzenz Therme Bad Ditzenbach besitzt eine deutschlandweit einmalige Besonderheit: Das Thermalwasser ist natürlich mit Kohlensäure angereichert und sprudelt wie Mineralwasser. Diese Eigenschaft entsteht durch vulkanische Kohlendioxid-Ausgasungen in der Tiefe. Das prickelnde Wasser mit 20°C ist besonders erfrischend und regt die Durchblutung an. Die kleine, aber feine Therme im historischen Kurpark ist ein Geheimtipp für alle, die das besondere Badevergnügen in natürlich sprudelndem Wasser suchen.
Die Limes-Thermen Aalen nutzen 12.000 bis 14.000 Jahre altes Eiszeit-Wasser, das aus 650 Metern Tiefe gefördert wird. Das schwach mineralisierte, 36°C warme Wasser ist besonders sanft zur Haut. Die moderne Therme bietet neben klassischen Thermal- und Solebecken auch ein großes Sport- und Erlebnisbad.
In Bad Boll entspringen gleich mehrere warme Heilquellen, die bereits die Römer nutzten. Das 19-24°C warme, stark mineralisierte Wasser wird für Trinkkuren und Bäder eingesetzt. Die malerische Kuranlage mit ihrem historischen Kurpark lädt zum entspannten Spazieren zwischen den Anwendungen ein.
Restaurant-Tipps im Vulkanland
Nach einem erlebnisreichen Tag im Vulkanland empfehle ich dir das Restaurant „Die Traube“ in Bad Urach (Kirchstraße 8, https://www.traube-badurach.de). Das traditionsreiche Gasthaus aus dem 16. Jahrhundert serviert hervorragende schwäbische Küche wie Zwiebelrostbraten mit handgeschabten Spätzle oder hausgemachte Maultaschen mit Kräuterfüllung. Besonders zu empfehlen sind die regionalen Wildgerichte aus den Wäldern der Schwäbischen Alb und die ausgezeichnete Weinkarte mit Trollinger und Riesling von den nahegelegenen Weinbergen. Das Restaurant liegt nur wenige Gehminuten von den AlbThermen entfernt und ist der perfekte Abschluss eines Thermenbauchs.
Direkt am Randecker Maar lädt die Ziegelhütte (Ziegelhütte 1, 72581 Dettingen) mit regionalen Spezialitäten zur Einkehr ein. Die urige Gaststätte im ehemaligen Ziegeleigebäude serviert deftige Albgerichte wie Saure Kutteln, Gaisburger Marsch und frisch geräucherte Forellen aus der eigenen Zucht. Die große Terrasse bietet direkten Blick ins Maar und ist besonders an Sommerabenden ein Erlebnis.
Fossilien und Erdgeschichte entdecken
Das nahegelegene Urwelt-Museum Hauff in Holzmaden ergänzt das Vulkanland-Erlebnis perfekt mit einer der weltweit bedeutendsten Fossiliensammlungen. Hier kannst du weltberühmte Fossilien aus dem Jurameer bewundern, das vor 180 Millionen Jahren die Region bedeckte – lange vor der Vulkanzeit. Die spektakuläre Inszenierung mit lebensgroßen Saurier-Rekonstruktionen und perfekt erhaltenen Originalfossilien macht 180 Millionen Jahre Erdgeschichte lebendig.
Spektakuläre Fossilien-Präsentation im Urwelt-Museum Hauff
Das Museum beherbergt die größte Sammlung von Ichthyosauriern (Fischsauriern) weltweit. Diese delfin-ähnlichen Meeresreptilien jagten vor 180 Millionen Jahren in den warmen Jurameeren. Besonders beeindruckend ist ein 18 Meter langer Leedsichthys, der größte Knochenfisch aller Zeiten. Komplette Skelette zeigen die damalige Meeresvielfalt: Plesiosaurier mit ihren langen Hälsen, gepanzerte Krokodile und elegante Flugsaurier.
Die weltberühmte Meerestier-Sammlung begeistert Jung und Alt
Ein besonderes Highlight sind die Fossilien mit erhaltenen Weichteilen. Durch die idealen Konservierungsbedingungen im Jurameer sind sogar Hautstrukturen, Mageninhalt und bei einem Ichthyosaurier sogar ein ungeborenes Jungtier im Mutterleib erhalten. Diese „Zeitkapseln“ geben einmalige Einblicke in das Leben vor 180 Millionen Jahren.
Panoramablicke über das Vulkanland
Für atemberaubende Ausblicke über das gesamte Vulkanland empfehle ich dir eine Wanderung auf den Rossfeld bei Metzingen. Von diesem 734 Meter hohen Aussichtsberg überblickst du das gesamte vulkanische Gebiet von Bad Urach bis Kirchheim unter Teck. Bei optimalen Sichtverhältnissen reicht der Blick bis zur Alpenkette mit Zugspitze und Mont Blanc.
Spektakuläre Aussicht vom Rossfeld über das Vulkanland
Das Rossfeld ist nicht nur ein Aussichtsberg, sondern auch ein bedeutender Segelflugplatz. Vom Startplatz aus kannst du den Segelfliegern beim Start zusehen und die Thermik nutzen, die durch die vulkanische Topographie begünstigt wird. Ein gut ausgestatteter Grillplatz mit Schutzhütte lädt zu gemütlichen Abenden mit Panoramablick ein.
Das Gipfelkreuz markiert einen der schönsten Aussichtspunkte der Region
Geologische Besonderheiten und Vulkangesteine
Die vulkanischen Gesteine der Schwäbischen Alb erzählen faszinierende Geschichten. Basalt, das häufigste Vulkangestein der Region, entstand durch die Erstarrung von Lava bei Temperaturen um 1200°C. Die charakteristischen Basaltsäulen bildeten sich durch Schrumpfungsrisse beim langsamen Abkühlen. Vulkanische Tuffe entstanden aus Aschenregen und zeigen oft noch die Schichtung der verschiedenen Ausbruchsphasen.
Digitale Visualisierung: Vulkanische Gesteine erzählen die Geschichte der feurigen Vergangenheit
Besonders interessant sind die vulkanischen Bomben – rundliche Gesteinsbrocken, die während der Eruption durch die Luft geschleudert und dabei aerodynamisch geformt wurden. Diese findest du besonders schön an der Sulzburg bei Oberlenningen. Vulkanische Schlacken entstanden durch das Ausgasen der Lava und zeigen heute noch die typisch blasige Struktur.
Digitale Visualisierung: Fossile Funde dokumentieren das subtropische Klima der Vulkanzeit
Unterkünfte
Hier findest du die besten Hotels und Ferienwohnungen auf der Schwäbischen Alb. Ob du zum Shoppen nach Metzingen kommst, oder die schönsten Wanderungen und Ausflugsziele hier erleben willst. Hier findest du die optimale Unterkunft.
Aktivitäten rund ums Jahr
Das Vulkanland ist ein Ganzjahresziel mit vielfältigen Aktivitäten. Im Frühling blühen in den Maaren seltene Orchideen und Trollblumen – perfekt für botanische Wanderungen. Der Sommer bietet ideale Bedingungen für ausgedehnte Vulkanberg-Touren und Thermenbad-Besuche. Im Herbst verwandeln sich die Buchenwälder der Vulkanberge in ein Farbenmeer und die Vogelzugzeit am Randecker Maar erreicht ihren Höhepunkt.
Auch der Winter hat seinen Reiz: Wenn Schnee die Vulkankegel bedeckt, entstehen märchenhafte Landschaften. Das warme Thermalwasser der AlbThermen dampft mystisch in der kalten Luft und macht das Baden zu einem besonderen Erlebnis. Winterwanderungen auf geräumten Wegen bieten klare Fernsichten bis zu den Alpen.
Anreise und Mobilität
Das Vulkanland ist hervorragend erreichbar. Mit dem Auto erreichst du die Region über die A8 (Ausfahrten Kirchheim/Teck-West oder Aichelberg) und die A81 (Ausfahrt Rottenburg). Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten verfügen über kostenlose Wanderparkplätze.
Auch der öffentliche Verkehr ist gut ausgebaut. Die Ermstal-Bahn verbindet Bad Urach stündlich mit dem ICE-Bahnhof Metzingen. Das Busnetz erreicht mit den Linien 100, 108 und 177 alle wichtigen Vulkanstandorte. Mit der AlbCard, die viele Hotels kostenlos ausgeben, fährst du in der gesamten Region kostenfrei Bus und Bahn.
Fazit: Ein geologisches Wunderland erleben
Das Vulkanland Schwäbische Alb ist ein einzigartiges Reiseziel, das erdgeschichtliche Faszination mit modernem Erholungstourismus verbindet. Nirgendwo sonst in Deutschland kannst du vulkanische Landschaften so vielfältig und komfortabel erleben. Die Kombination aus spektakulären Maaren, imposanten Vulkanbergen, heilenden Thermalquellen und hervorragender touristischer Infrastruktur macht die Region zu einem Ganzjahresziel für die ganze Familie.
Ob entspannender Thermenbesuch in 61°C heißem Vulkanwasser, herausfordernde Wanderungen auf echte Vulkankegel oder faszinierende Einblicke in 17 Millionen Jahre Erdgeschichte – hier erlebst du Deutschlands vulkanische Vergangenheit authentisch und hautnah. Das UNESCO Global Geopark-Gebiet Schwäbische Alb zeigt beispielhaft, wie Geotourismus Bildung und Erholung perfekt verbindet.
Die beste Zeit für Wanderungen erstreckt sich von April bis Oktober, während die Thermen ganzjährig zur Entspannung einladen. Geführte geologische Exkursionen werden vom Naturschutzzentrum Schopflocher Alb und verschiedenen Geopark-Führern angeboten. So wird dein Besuch im Vulkanland zu einer Zeitreise in die feurige Vergangenheit der Schwäbischen Alb.
Fakten und Besuchertipps
Randecker Maar
Adresse: Randecker Maar, 72581 Dettingen an der Erms
Anfahrt: Über A8 Ausfahrt Kirchheim/Teck-West, dann B297 Richtung Dettingen. Kostenlose Parkplätze am Salzmannstein und am Besucherzentrum.
Öffentlich: Buslinie 177 bis Haltestelle „Randeck“
Öffnungszeiten: Ganzjährig frei zugänglich, Besucherzentrum Mo-Fr 9-17 Uhr
Eintritt: Kostenlos
Webseite: www.geopark-alb.de
Google Maps: https://maps.google.com/?q=Randecker+Maar,+Dettingen+an+der+Erms
Insider-Tipp: Besuche die Vogelzugstation von August bis Oktober früh am Morgen – dann kannst du Tausende durchziehender Vögel bei optimalem Licht beobachten.
Schopflocher Torfmoor
Adresse: Naturschutzzentrum Schopflocher Alb, Vogelloch 1, 73252 Lenningen
Anfahrt: Über B312 bis Lenningen, Beschilderung „Schopflocher Moor“, kostenlose Parkplätze am Naturschutzzentrum
Öffentlich: Buslinie 108 bis Lenningen Ortsmitte, dann 15 Min. Fußweg
Öffnungszeiten: Naturschutzzentrum April-Oktober: Di-Sa 10-17 Uhr, So 11-17 Uhr; Moorweg ganzjährig zugänglich
Eintritt: Naturschutzzentrum 3€ Erwachsene, 1,50€ Kinder; Moorweg kostenlos
Google Maps: https://maps.google.com/?q=Naturschutzzentrum+Schopflocher+Alb,+Lenningen
Insider-Tipp: Früh am Morgen oder abends ist die Stimmung im Moor besonders mystisch. Fernglas mitbringen für Vogelbeobachtungen.
AlbThermen Bad Urach
Adresse: Immanuel-Kant-Straße 29, 72574 Bad Urach
Anfahrt: Über B28 oder B465, Parkplätze direkt am Thermengebäude (3€/Tag)
Öffentlich: Ermstal-Bahn bis Bad Urach, dann 5 Min. Fußweg oder Stadtbus
Öffnungszeiten: Täglich 9-22 Uhr, Saunalandschaft Mo-Fr ab 10 Uhr, Sa-So ab 9 Uhr
Eintritt: 4 Stunden 16€, Tageskarte 22€, Sauna zusätzlich 8€, Kombi-Ticket 26€
Webseite: https://www.albthermen.de
Google Maps: https://maps.google.com/?q=AlbThermen+Bad+Urach
Insider-Tipp: Das Außenbecken bei Sonnenuntergang mit Blick auf die beleuchtete Burg Hohenurach ist unvergesslich. Handtücher können ausgeliehen werden.
Limburg bei Weilheim
Adresse: Limburg, 73235 Weilheim an der Teck
Anfahrt: Wanderparkplatz an der L1250 zwischen Weilheim und Holzmaden, Beschilderung „Limburg“
Öffentlich: Buslinie 100 bis Weilheim/Teck Rathaus, dann 30 Min. Fußweg zum Ausgangspunkt
Öffnungszeiten: Ganzjährig frei zugänglich, Burgruine tagsüber geöffnet
Eintritt: Kostenlos
Webseite: https://www.weilheim-teck.de
Google Maps: https://maps.google.com/?q=Limburg,+Weilheim+an+der+Teck
Insider-Tipp: Der geologische Lehrpfad startet am Wanderparkplatz. Aufstieg etwa 45 Min., festes Schuhwerk erforderlich. Einkehr im Gasthof am Fuß des Berges möglich.
Jusi bei Kohlberg
Adresse: Jusi, 72581 Dettingen an der Erms
Anfahrt: Wanderparkplatz Kohlberg an der L1210, kostenfrei
Öffentlich: Buslinie 177 bis Kohlberg Dorfmitte
Öffnungszeiten: Ganzjährig frei zugänglich
Eintritt: Kostenlos
Google Maps: https://maps.google.com/?q=Jusi,+Kohlberg
Insider-Tipp: Steiler Aufstieg (190 Höhenmeter), etwa 45 Min. bis zum Gipfel. Schutzhütte mit Grillstelle vorhanden. Bei klarer Sicht Alpenpanorama.